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Auerhuhn aus der Familie der Raufußhühner (Tetrao urogallus)

Während die Population des Auerwilds im skandinavischen und russischem Raum als stabil gilt, ist diese Vogelart in Mitteleuropa nur sehr selten zu finden und steht in Deutschland als vom Aussterben bedrohte Art auf der Roten Liste. Auswilderungsprojekte im Harz und im Hochsauerland wurden eingestellt, da die Restpopulation als erloschen gilt. Kleine, überlebensfähige Bestände in Deutsch­land findet man in den Nationalparks Bayrischer Wald, Berchtesgaden, Schwarzwald und im Thüringer Schiefergebirge.

 

Auerhühner leben vorwiegend in nadelbaumreichen, lichten, stufigen Wäldern mit reicher Bodenvegetation. Ihre Hauptnahrung besteht aus Früchten, Beeren, Sämereien, Insekten, Würmern und Blüten. Im Winter besteht die Nahrung aus Nadeln und Knospen von Nadelbäumen sowie den Trieben von Buchen und Eicheln. Da Auerwild beim Fliegen sehr schwerfällig, polternd und keine ge­wandten Flieger sind, bevorzugen diese die Fortbewegung am Boden. Wenn es aufgestöbert wird, strebt es meist zu Fuß die nächste Deckung an.

Auerhuhn

 

Die Hähne können bis zu einem Meter lang und bis zu 5 kg schwer werden. Die Hennen erreichen bis zu 70 cm Körperlänge und ein Gewicht bis zu 2,5 kg. Die Lebenserwartung liegt zwischen 12-18 Jahren. Die Grundfarbe der Hähne isst dunkelgrauschwarz. Rücken, Schwingen und Ständerbefiederung sind braun. Auffällig ist der helle Schnabel, der schwarze Kehlbart und das metallisch blaugrün glänzende Brustschild. Die Hennen sind unscheinbar rost- und graubraun gefärbt mit einem einheitlich rostfarbenen Brustschild und einem langen, nicht gegabelten Schwanz. Die Jungvögel ähneln den Hennen.

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Die imposante Balz beginnt je nach Witterungsverlauf und Vegetation im März und dauert bis Anfang Juni. Während der Balz steigt der Testosteronspiegel des Hahnes auf das Hundertfache seines Normalwertes und ist der Grund dafür, dass die Hähne in dieser Zeit äußerst aggressiv sind.

 

Etwa drei Tage nach dem Hahnentritt beginnt die Henne mit der Eiablage. Alle Raufußhühner sind Bodenbrüter und legen das Nest geschützt in Mulden von Gräsern oder in der Heide an. Innerhalb von 10 Tagen ist das Gelege dann mit 5-12 Eiern belegt. Die an­schliessende Brut dauert dann zwischen 26 und 28 Tage. Die geschlüpften Jungtiere sind Nestflüchter und werden dann noch ca. drei Wochen von der Mutter gehudert (schützt und wärmt die Küken unter ihrem Federkleid).